LYMPHOLOGIE

Konservative Therapie.

Da sowohl Lipödem als auch Lymphödem lymphologische Erkrankungen sind, sind auch die konservativen, also nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten sehr ähnlich, in deren Zentrum die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) steht.

Wichtigstes Element dieser Therapie ist die manuelle Lymphdrainage (MLD), eine spezielle Massagetechnik zur Steigerung der Transportfähigkeit des Lymphgewebes. Da die Entstauung nur dann erfolgreich ist, wenn der erneute Lymphrückfluss aufgehalten werden kann, erfolgt die MLD in Kombination mit Kompressionsbandagen bzw. später mit Kompressionsstrümpfen für Beine und Arme. Regelmäßige entstauende krankengymnastische Übungen können die Behandlung ergänzen. In der frühen Behandlungsphase (sogenannte Entstauungsphase) erfolgt die KPE täglich, danach (Erhaltungsphase) wöchentlich und dauerhaft regelmäßig, denn grundsätzlich gilt leider: „Einmal Lipödem/ Lymphödem, immer Lipödem/Lymphödem“. Wenngleich ein Lymphödem nicht vollständig heilbar ist, sichert die komplexe physikalische Enstauungstherapie eine Rückbildung der Schwellungen beim Lymphödem um bis zu 70 Prozent und damit deutlich nachlassende Spannungsund Druckschmerzen. Auch beim Lipödem können die Schmerzen durch die Entstauungsbehandlung deutlich reduziert werden. Das Volumen der betroffenen Extremitäten ändert sich durch die konservative Behandlung aber nicht!

VORTEILE

  • Deutlich nachlassende Spannungs- und Druckschmerzen.
  • Schwellungsrückgang bis 70 Prozent (beim Lymphödem).

NACHTEILE

  • KPE muss lebenslang beibehalten werden.
  • Keine dauerhaft vollständige Kostenübernahme durch die GKV.
  • Das Beinvolumen beim Lipödem wird durch die KPE praktisch nicht beeinflusst.