PHLEBOLOGIE

Allgemeine Patienteninformationen.

VOR der Krampfaderbehandlung

Jeder Krampfaderbehandlung geht eine ausführliche Befundung und Gefäßuntersuchung in unserer Praxisklinik voraus. Dazu gehören unter anderem routinemäßig eine Venenfunktionsuntersuchung zur Prüfung der Venenklappenfunktion (digitale Photopletysmographie) sowie eine Screeninguntersuchung der arteriellen Durchblutung (akrale Pulsoszillograhie). Nach Sichtung der hier erhobenen Befunde wird dann eine Ultraschalluntersuchung der Beingefäße durchgeführt. Hier kann durch eine spezielle Farbcodierung auch der Blutfluss dargestellt werden (Duplex-Sonografie), so dass dann zusammenfassend ein genaues Bild Ihres Gefäßleidens erhoben werden kann. Anschließend werden alle Befunde mit Ihnen in Ruhe besprochen und das für Sie individuell am besten geeignete Behandlungsverfahren ausgewählt.

Neben aller medizinischen Beratung: Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl!

Sie können grundsätzlich jederzeit von dem Eingriff zurücktreten und wir raten Ihnen auch zum Rücktritt, wenn bei Ihnen Zweifel aufgekommen sind. Sie sollten allerdings beachten, dass unsere Operationstermine über lange Zeiträume geplant werden und daher bei kurzfristigen Absagen von weniger als einer Woche vor der OP ein Ausfallhonorar fällig wird – es sei denn, Sie werden plötzlich krank und können ein ärztliches Attest vorlegen.

NACH der Krampfaderbehandlung

Aufgrund der hier aufgezeigten und in unserer Praxisklinik angewendeten sehr schonenden Behandlungsmöglichkeiten treten postoperativ in der Regel nur geringe Beschwerden auf. Eine Krankschreibung ist, wenn überhaupt, nur für wenige Tage notwendig – Sie können also sehr schnell ihre gewohnten Alltagstätigkeiten und Ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Durch Ihr eigenes Verhalten können Sie sehr viel zum langfristigen Behandlungserfolg beitragen:

  • Bereits nach einer kurzen Ruhephase nach der Operation sollten Sie häufig aufstehen, gehen und somit auch das operierte Bein mobilisieren. Während des Sitzens sollte das behandelte Bein hoch gelagert und darauf geachtet werden, dass der Leistenbereich nicht abgeklemmt wird. Sorgen Sie auch in der Folgezeit für ausreichend Bewegung.
  • Trinken Sie ausreichend und regelmäßig (stilles Wasser und Tee).
  • Schmerzmedikamente werden selten benötigt und sollten, wenn überhaupt, nur nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden.
  • Vermeiden Sie Belastungen durch das Tragen schwerer Gegenstände.
  • Vermeiden Sie insbesondere nach einer Verödungstherapie starke Sonneneinstrahlung an den Beinen (hierzu zählen auch Solarienbesuche), bis dass die anfänglichen Verfärbungen komplett verschwunden sind, oder tragen Sie zur Sicherheit Sun-Blocker auf.
  • Sportliche Betätigungen können nach Stripping-OPs nach ca. zwei Wochen vorsichtig wieder aufgenommen werden und sollten langsam gesteigert werden. Nach den Verödungsverfahren ist eine sportliche Einschränkung nicht notwendig.
  • Die vollständige körperliche Belastung kann nach Stripping-OPs nach ca. sechs Wochen erfolgen, nach den Verödungsverfahren sind Sie im Prinzip ohne Ausfallzeiten vollständig körperlich belastbar.
  • Kompressionsstrümpfe: eine wichtige Stütze für die Genesung! Sie lindern vor allem in den ersten Tagen bzw. Wochen nach einer Venen-OP die Beschwerden, indem sie einen dosierten Druck auf das Bein ausüben, der die geschwächten Venenwände unterstützt. So staut sich weniger Blut in den Venen, die Venenklappen schließen dichter und es bilden sich weniger Wasseransammlungen im Gewebe. Das funktioniert aber nur, wenn die Kompressionsstrümpfe bereits am Morgen angezogen werden und exakt passen (individuelle Anpassung).

UND DAS WICHTIGSTE

Halten Sie die vereinbarten Nachsorgetermine unbedingt ein, selbst dann, wenn Sie der festen Überzeugung sind, dass alles in Ordnung ist.

Gut zu wissen: Bewegung ist die beste Medizin

Das Ziel der Krampfadertherapie ist, den Blutfluss in den Venen zu gewährleisten, die Versorgung des Gewebes zu verbessern und einen Blutstau in den Beinen zu verhindern. Und der beste Therapeut im Alltag sind Sie selbst!

BLEIBEN SIE IN BEWEGUNG!

Treppe statt Aufzug, Fahrrad oder Spaziergang statt Auto: Bewegung lässt sich ganz einfach in den Alltag integrieren. Wechseln Sie möglichst oft zwischen Sitzen, Stehen und Gehen, um die Venen zu entlasten. Treiben Sie regelmäßig Ausdauersport (Gehen, Schwimmen, Radfahren).

FÖRDERN SIE DIE BLUTZIRKULATION!

Mit kreisenden Fußbewegungen im Sitzen, mit leicht erhöht gelagerten Beinen im Liegen (v. a. nachts). Wechselduschen und kalte Beingüsse verbessern die Durch- blutung, extreme Hitze (Sonne, Fangopackungen, heiße Bäder, Sauna) sollte vermieden werden.

LEBEN SIE GESUND!

Schränken Sie Ihren Nikotinkonsum ein, noch besser ist der komplette Verzicht auf das Rauchen. Achten Sie auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, die Stuhlverstopfung verhindert und hilft Übergewicht zu bekämpfen. Lassen Sie eine bestehende Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Bluthochdruck oder einen erhöhten Cholesterinspiegel behandeln.

Operierte und verödete Krampfadern können sich nicht wieder neu bilden. Bei entsprechender Veranlagung können sich aber neue Krampfadern an anderen Stellen bilden. Daher ist die beste Prävention die Befolgung der oben aufgeführten Maßnahmen, um eine eventuelle Neubildung so lange wie möglich hinauszuzögern. Mit einer gesunden, „bewegten“ Lebensweise beugen Sie zugleich arteriellen Verschlusskrankheiten vor.

Da es sich bei einem Krampfaderleiden um eine chronische Erkrankung handelt, sollten Sie sich in regelmäßigen Abständen, d. h. alle zwei bis drei Jahre nach erfolgreicher Behandlung Ihres Krampfaderleidens, einer Kontrolluntersuchung unterziehen.