PHLEBOLOGIE

Was sind Krampfadern und wie entstehen sie?

Krampfadern, auch Varizen genannt, sind knotenförmige, blau schimmernde, erweiterte Venen, die meist in geschlängelter oder verästelter Form („Besenreiser“) an der Hautoberfläche liegen. Ein Krampfaderleiden wird auch als Varikose bezeichnet. Prinzipiell können sich alle Venen zu Krampfadern entwickeln, am häufigsten sind jedoch die oberflächlichen Venen der Beine betroffen. Varikosen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Zwischen 50 und 80 Prozent der Bevölkerung weisen Venenveränderungen unterschiedlich starker Ausprägung auf. Etwa ein Viertel bis die Hälfte der Patienten leiden an einer leichten Varikose, bei etwa fünf bis 15 Prozent ist diese bereits fortgeschritten. Zu den Behandlungsmöglichkeiten der Varikose zählen unter anderem die operative Entfernung mit der Stripping-Methode, im Volksmund auch schlicht als „Krampfadern ziehen“ bekannt, sowie die endoluminale Lasertherapie. Bei der Laser-OP handelt es sich um ein besonders schonendes Verfahren, mit welchem direkt mehrere Stammvenen in einer Operation verödet werden können.

Intakte Venen - ungestörte Durchblutung

Das Venensystem der Beine hat die Aufgabe, das sauerstoff- und nährstoffarme Blut entgegen der Schwerkraft zum Herzen zurück zu pumpen. Adern und Venen sind die Infrastruktur der Beine, einem Straßennetz vergleichbar. Das oberflächliche, unter der Haut gelegene Beinvenensystem – um bei diesem Vergleich zu bleiben: viele Wege und Nebenstraßen – mündet über ca. 150 Verbindungsvenen (Perforansvenen) pro Bein und in zwei Mündungsregionen in Höhe der Kniekehlen und Leisten in das tiefe Venensystem (die „Autobahnen“). Das tiefe Beinvenensystem ist in Muskeln und Knochen eingebettet und transportiert beim Venengesunden etwa 90 Prozent des Blutes. Bei jeder Bewegung pressen Muskeln und die elastischen Venenwände das Blut in Richtung Herz. In den Venen verhindern Klappen, die wie Ventile arbeiten, dass das Blut zurückfließt.

Die Entstehung von Krampfadern

Krampfadern entstehen, wenn die Venen nicht mehr richtig arbeiten.

Staut sich beispielsweise durch langes Sitzen oder Stehen das Blut in den Beinen, sind die Venen überlastet und erweitern sich. Unter dauerhafter Belastung dehnt sich die Venenwand immer weiter aus und verliert ihre Elastizität. In Folge dessen schließen die Venenklappen nicht mehr richtig, was den Blutstau weiter verstärkt. Die Venen werden insuffizient und Krampfadern entstehen, was sich in Symptomen wie Müdigkeit, Schmerzen oder Schwellungen der Beine äußert.

Oder, in der Bildsprache der Straßen: Unbehandelte Krampfadern sind Einbahnstraßen, durch die der Verkehr in die falsche Richtung fließt. Sind die Venenklappen kaputt, fließt zwar Blut bei Kontraktion der Unterschenkelmuskulatur nach oben, bei Erschlaffung der Muskulatur sackt es aber wieder nach unten. Es entsteht zwar eine Pendelbewegung des Blutes in der Krampfader, aber es erfolgt kein herzwärts gerichteter Transport. Daher müssen die noch vorhandenen gesunden Venen schon bei Entstehung einer Krampfader die Aufgabe des Bluttransportes übernehmen und sogar zusätzlich noch das in derKrampfader versackte Blut mit transportieren. Es ist also nicht so, dass sich das Blut erst nach der „Stilllegung“ der Krampfader einen neuen Weg suchen müsste.

Ganz im Gegenteil: Da Umleitungen oder staubedingte Ausweichstrecken aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens selbst schnell überlastet sind, wird der gesamte Blutfluss durch die Herausnahme oder Verödung der erkrankten Vene verbessert, da die gesunden Venen entlastet werden und nicht noch den fehlgeleiteten „Verkehr“ der Krampfader übernehmen müssen. Krampfadern entstehen überwiegend ausungeklärter Ursache, vermutlich aufgrund einer angeborenen oder altersbedingten Schwäche des Bindegewebes, der Venenwände und/oder Venenklappen. Neben Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen gelten hormonelle Veränderungen als Auslöser einer Varikose, weshalb Frauen häufiger von Krampfadern betroffen sind als Männer. Doch insuffiziente Venen sind nicht nur unangenehm und ein kosmetisches Problem. Bleiben Sie unbehandelt, können Hautveränderungen und -verfärbungen, Entzündungen oder stark nässende Wunden (venöses Ulcus, „offenes Bein“) entstehen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten der Varikose zählen unter anderem die operative Entfernung mit der Stripping-Methode, im Volksmund auch schlicht als „Krampfadern ziehen“ bekannt, sowie die endoluminale Lasertherapie. Bei der Laser-OP handelt es sich um ein besonders schonendes Verfahren, mit welchem direkt mehrere Stammvenen in einer Operation verödet werden können.

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